Hieronymus Bosch
ca. 1450 – 1516
Jheronimus Bosch, besser bekannt als Hieronymus Bosch, ist ein Künstler, der seine halluzinatorische Welt aus Ungeheuern, Monstern, Peinigern und Fabelwesen zu einer Zeit schuf, als das Mittelalter in die Renaissance überging, eine Zeit, in der nicht mehr nur Gott, sondern vor allem der Mensch im Mittelpunkt des Universums stehen sollte.
Remastered ist von zwei wichtigen Werken Boschs inspiriert, dem Garten der Lüste (1480-90) und dem Jüngsten Gericht (ca. 1482).
Hieronymus Bosch, Garten der Lüste, 1480-90, Öl auf Holz, 220 x 389 cm. Sammlung Prado-Museum, Madrid
Hieronymus Bosch, Das Jüngste Gericht, ca. 1482, Öl auf Holz, Triptychon: Mitte 163 x 127,5 cm; Seitenteile ca. 167 x 60 cm, Sammlung Akademie der bildenden Künste, Wien
In beiden Kunstwerken wimmelt es nur so von den „Kopffüßlern“, seltsamen und lustigen Kreaturen, die in der mittelalterlichen Kultur eine zweifelhafte Rolle spielten. Man kann das Wort wörtlich nehmen: Es sind zwergenhafte, körperlose zusammengesetzte Figuren, mit Menschen- oder Tierkopf, die auf Menschen- oder Tierfüßen laufen. Solche Kopffüßler oder auch „Kopf-Fuß-Menschen“ galten im Bosch-Universum als die Verkörperung der niedrigsten Instinkte. Ihnen wurden teuflische Eigenschaften zugeschrieben. Sie wurden mit Vergänglichkeit, Lust und Stolz, mit Gier und Geiz in Verbindung gebracht.
Kopffüßler wurden als Randverzierungen von Miniaturmalereien verwendet, die Bosch gesehen haben muss. Er war ein belesener Mann und bewegte sich in den höheren Kreisen, wo Drucke und verzierte Manuskripte gesammelt wurden, wie das Boeck von Tondalus Vysioen, das 1484 im niederländischen ’s-Hertogenbosch gedruckt und veröffentlicht wurde. Er studierte Tiere, Blumen und Pflanzen eingehend und suchte nach unterschiedlichen Menschentypen in Stadt und Land.
Zwischen Brabant und Gelderland kam es im 15. und 16. Jahrhundert gelegentlich zu Kriegen, die auch die Stadt ’s-Hertogenbosch und die weitere Umgebung betrafen. Als Dreizehnjähriger erlebte Bosch den Stadtbrand in ’s-Hertogenbosch. Möglicherweise hat er diese traumatischen Erlebnisse immer wieder in seinen Bildern wiedergegeben. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Werk Das Jüngste Gericht, in welchem kriegerische Monster den größten Teil des Mittelteils bevölkern, in dem Tod und Zerstörung die Hauptrolle spielen.