Rembrandt van Rijn
REMASTERED, A WHOLE NEW WORLD
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Rembrandt van Rijn

1606 – 1669

Rembrandt Harmenszoon van Rijn ist der berühmteste niederländische Maler, Radierer und Zeichner. Schon zu seiner Zeit, dem 17. Jahrhundert, ging sein Ruhm weit über die Landesgrenzen hinaus. Er fertigte ungefähr dreihundert Gemälde, dreihundert Radierungen und zweitausend Zeichnungen an. Seine Meisterwerke zeichnen sich durch einen hohen Hell-Dunkel-Kontrast aus.

Ab dem siebten Lebensjahr besuchte Rembrandt die örtliche Lateinschule, was für einen Müllerssohn aufgrund der hohen Einschreibegebühren außergewöhnlich war. Dort lernte er die Bibel, klassische Literatur, Latein und gute Manieren. Dort erhielt er auch Unterricht in Kalligrafie und Malerei. Im Alter von vierzehn Jahren wurde Rembrandt von seinen Eltern an der Universität Leiden eingeschrieben, wo er einige Jahre Literatur studierte. Rembrandt erhielt dort auch Unterweisungen im Fach Theologie. Dort eignete er sich das Wissen um biblische und mythische Geschichten an, die sich später in seinen Gemälden wiederfinden.

Er sammelte Kunst, Kuriositäten und orientalische Kleidungsstücke wie Mäntel und Turbane. Diese Objekte sind oft in Rembrandts Gemälden zu finden. Ein Inventar aus der Zeit, als Rembrandt finanziell angeschlagen war, zeigt, dass seine Objektsammlung mehr als 40.000 Gulden wert war. Damals eine riesige Summe.

Rembrandt entschied sich, Maler zu werden und eröffnete sein eigenes Atelier in Leiden. Bald darauf schon arbeitete er mit einem Kunsthändler zusammen, der seine Werke verkaufte, was ihm beträchtliche Einnahmen bescherte. Er verstand sich als Historien- und Porträtmaler, war selbstbewusst und schuf die Selbstporträts, die in allen Lebensphasen, besonders aber nach dem Jahr 1660, von allen bewundert wurden.

Ab 1631 war Rembrandt für seinen eigenen Stil bekannt: Er porträtierte Menschen in einem natürlichen statt idealisierten Stiles, stellte Emotionen dar und schuf dramatische Szenen mit dem Hell-Dunkel-Effekt. Wie Vermeer wurde auch er von dem italienischen Künstler Caravaggio beeinflusst, dem Meister des dramatischen Einsatzes von Licht und Dunkelheit in seinen Gemälden.

Rembrandts Oeuvre gliedert sich in fünf Perioden, beginnend mit der Leidener Zeit (1625-1631). Etwa ab 1629 beginnt die künstlerische Entwicklung: Rembrandt beginnt mit Kontrasten zu arbeiten und sich für die Lichtführung zu interessieren; nach 1640 setzt bei ihm ein gewisser Ernüchterungsprozess ein. In den 1650er Jahren sind Pinselstriche deutlich sichtbar und die Farben satter.

Im Jahrzehnt nach der Vollendung der Nachtwache und dem Tod von Saskia gibt es einen Wendepunkt in Rembrandts Schaffen. Die Produktion von Gemälden ging drastisch zurück. Er malte nun auch keine Porträts mehr. Zeichnen und Radieren wurden zu seiner Hauptbeschäftigung.

RembrandtVanRijn_DeNachtwacht

Rembrandt van Rijn, Die Nachtwache, 1642, Öl auf Leinwand, 379,5 x 453,5 cm. Sammlung Rijksmuseum, Amsterdam