ca. 1525 – 1569

Das Geburtsjahr und der Wohnort von Pieter Bruegel dem Älteren lassen sich nicht mehr mit Sicherheit bestimmen. Als er etwa 20 Jahre alt war, wurde er bei Pieter Coecke van Aelst (1502-1550) in die Lehre geschickt. Später heiratete er dessen Tochter, mit der er zwei Söhne hatte, die ebenfalls berühmte Maler wurden.

Bruegel unternahm damals eine fast schon verpflichtende Studienreise nach Italien, um die klassische Antike und die großen italienischen Meister der Zeit besser zu kennenzulernen. Nach seiner Rückkehr ließ er sich in Antwerpen nieder, wo er sehr schnell für seine Radierungen, Stiche, Zeichnungen und Landschaftsmalereien berühmt wurde.

Pieter Bruegel der Ältere malte bevorzugt Volksszenen und Szenen aus dem ländlichen Leben, wie etwa das Gemälde „Die Bauernhochzeit“ (1567/68), die fast jeder von den Tischsets in heimischen Pfannkuchenhäusern kennt. Es sind besonders die atmosphärischen Alltagsdarstellungen, die er mit großer Verve und Affinität auf die Leinwand bannt.

Dennoch ist Bruegel der Ältere vor allem für zwei Werke weltberühmt, die in REMASTERED gewürdigt werden. Es handelt sich um die Werke Der Turmbau zu Babel (ca. 1565), das im Museum Boijmans van Beuningen in Rotterdam hängt, und Der Triumph des Todes (1562).

Pieter Bruegel der Ältere, Der Turmbau zu Babel, ca. 1565, Öl auf Holz, 74,1 x 59,9 cm. Sammlung Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam

Die biblische Geschichte vom Turmbau zu Babel spielt im Land Schinar, wo Nimrod der Anführer ist. Er befiehlt, den Turm zu bauen, um seinen Herzenswunsch, Gott ganz nahe zu sein, zu erfüllen. Gott verurteilt diesen Ehrgeiz und bestraft den Menschen, indem er sie alle eine andere Sprache sprechen lässt. In der Folge wird es schwierig, sich zu verständigen, und der Bau des Turms verlangsamt sich endlos. Die Geschichte enthält eine universelle Botschaft. Es geht hierbei um den Hochmut des Menschen, der blind auf seine eigenen Fähigkeiten und die grenzenlosen Möglichkeiten der Technik vertraut.

Der Turmbau zu Babel ist ein beliebtes Thema im 16. Jahrhundert, besonders in Antwerpen – wo Bruegel wirkt. Antwerpen ist zu dieser Zeit bereits eine geschäftige Hafenstadt, Schiffe kommen aus aller Welt und viele verschiedene Sprachen sind auf den Straßen zu hören.

Pieter Bruegel der Ältere, Der Triumph des Todes, 1562, Öl auf Holz, 160 x 120 cm. Sammlung Prado-Museum, Madrid

Auf dem Gemälde Der Triumph des Todes ist der biblische Tag des Jüngsten Gerichts gekommen. Auf der linken Seite ist eine Armee von Skeletten, die Menschen in einem Sammelgebäude zusammenpferchen, zu sehen. Rechts sieht man einen Wagen voller Totenköpfe, gezogen von einem ausgemergelten Pferd mit einem Skelett, das eine Sanduhr in der Hand hält. Menschliche Schrecken wie Mordlust, Dämonen und Ängste dominieren hier die Vorstellung. Das soll heißen: Niemand wird hier verschont, vom Bauern bis zum Adligen, König und Kardinal – sie alle werden sterben.